Am Montag, den 29.01.2024, nahm eine Schulklasse des 7. Jahrgangs unserer Profilschule an einer ganz besonderen Spurensuche teil. Eingeladen hatte sie hierzu Ewa Kleinschnittger, Schulsozialarbeiterin der Profilschule. Im Rahmen des Gedenktages der Opfer des Holocausts begaben sich die Schülerinnen und Schüler der 7b nach Bad Wünnenberg und gingen unter anderem den Fragen nach:
Wie sah jüdisches Leben in Bad Wünnenberg vor der NS-Zeit aus?
Welche anderen Gruppen von Bürgerinnen und Bürgern wurden verfolgt? Was ist eigentlich das Judentum?
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich vorweg mit ihren beiden Klassenlehrerinnen Stefanie Löhr und Angelika Schmidt mit diesem Thema beschäftigt.
Bei einem Rundgang durch Bad Wünnenberg wurden bedeutsame Orte für die Jugendlichen erlebbar gemacht. Ganz besonderer Dank gilt Frau Gertrud Tölle, die die Schulklasse an diesem Tag begleitet hat und auf die vielfältigen Fragen der einzelnen Schülerinnen und Schüler eingegangen ist. Frau Tölle hat die Spuren jüdischer Geschichte in Bad Wünnenberg recherchiert und in dem Buch „Wir waren Nachbarn“ veröffentlicht. Die überlebende Lottie Salton, geb. Aaronstein schildert darin die Leiden ihrer Familie. Frau Tölle war es ein besonderes Anliegen, mit diesem Buch für die heute in Bad Wünnenberg lebenden Menschen die Erinnerung wachzuhalten an das, was man jüdischen Menschen, mit denen man jahrelang nachbarschaftlich zusammengelebt hat, in der Nazi-Zeit angetan hat. Die Spurensuche startete im Kurpark am Denkmal „Engel der Kulturen „. Das Denkmal zeigt die Symbole der drei Weltreligionen: Kreuz, Davidstern und Halbmond und wirbt für Toleranz. Je nach Betrachtung ist auch eine Engels-Silhouette zu erkennen.
Weiter ging es den Hoppenberg hinauf zum jüdischen Friedhof.
Statt des christlichen Kreuzes bot sich den Schülern auf manch einem Grab der Davidstern dar. Hier konnte die Klasse einen Einblick in die Vielfalt von Symbolen und Grabsteinen gewinnen. Jüdische Friedhöfe zeigen nicht nur vergessene Monumente der Vergangenheit in einer veränderten Welt, sondern sie erzählen auf ganz unterschiedliche Weise von Menschen und ihren Geschichten.
Als stillen Gruß legten die Schülerinnen und Schüler Steine auf den Grabmälern ab.
Im Katholischen Pfarrheim kamen die Schülerinnen und Schüler bei Tee und leckeren Keksen miteinander ins Gespräch.
Um die Sensibilität gegenüber Rassismus bzw. Antisemitismus zu fördern, tragen wir den Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage „. Solche Projekte wie die Spurensuche sind sehr wichtig, um junge Menschen für Akzeptanz und Toleranz zu sensibilisieren. Insbesondere in diesen herausfordernden Zeiten ist es wichtig, daran zu erinnern, dass jeder Mensch von Bedeutung ist. Wir setzen uns ein für ein friedliches Miteinander ein, in dem Respekt, Toleranz und gegenseitiges Verständnis im Mittelpunkt stehen und jeder Mensch als wertvoll und wichtig anerkannt wird.